Seifenblasen aus der Spritzpistole, hüpfende Hipster und jede Menge queere Beats: Keine schlechte Bilanz für einen Montagabend! Am 17. Juni nahmen Ssion das Kong auseinander.
Das war ein Fest! Und zwar ein ziemlich schräges – oder, politisch korrekt: queeres. Das US-amerikanische Queer-Funk-Punk-Kollektiv Ssion (sprich: „shun“, wie engl. „passion“ oder „transgression“) um den exzentrischen Frontmann – und gleichzeitig einzig konstantes Mitglied – Cody Critcheloe brachte das Kong mit seinen massiven, futuristischen Funk- und Housebrettern zum Beben. Im schrillen, androgynen Outfit und dem obligatorischen Schnauzer brachten Cody, begleitet von seinen zwei B-Boys, das Kong zum Brodeln.
Selten hat München eine solch friedliche, freaky Feier erlebt. Dass der Gründer von Ssion, Cody Critcheloe, aus Kansas City im US-Bundesstaat Missouri stammt, einer für amerikanische Verhältnisse relativ kleinen Stadt, ist da umso erstaunlicher. Cody gründete das Projekt, während er an der Kunsthochschule studierte. Dabei ließ er sich u.a. von der Riot Grrrl Bewegung inspirieren. Später drehte das kreative Multitalent u.a. Musikvideos für die Liars und gestaltete das Artwork für die Yeah Yeah Yeahs. Und heute tourt er mit Ssion durch die Szene-Clubs dieser Welt.
Während einer Stunde spielte sich das Trio im Münchner Kong durch das aus bislang vier Studioalben und zahlreichen EPs bestehende Repertoire, darunter die Disco-Stampfer „The Clown“, „My Love Grows in the Dark“ und „Earthquake“. Gekonnt kombinieren Ssion Camp-Ästhetik und Trash, Elektro-Pop, Funk und House. Das klingt dann wie eine Mischung aus den Scissor Sisters, Prince und Hercules & Love Affair.
Die jungen Münchner Hipster und Queers feierten Ssion wie Stars. Hüpften, kreischten, rasteten aus. Immer wieder kugelten aus der Plastikpistole eines Fans Seifenblasen durch die Luft. Fehlten eigentlich nur noch Konfetti und eine Glitzerbombe, und der schrille Glamour-Rausch wäre perfekt gewesen.
Foto: www.ssion.com
3 Kommentare
themusicminutes sagte:
am 19.08.2013 um 13:08 Uhr
[…] 4 Konzerte 1. Ssion, Kong, München: Seifenblasen-Pistole, hüpfen, tanzen und springen und lauter zufriedene Gesichter […]
themusicminutes sagte:
am 13.01.2014 um 10:01 Uhr
[…] Phoenix, Zenith, München 2. Ssion, Kong, München 3. Scott Matthew, Kammerspiele, München 4. Bruno Mars, Olympiahalle, München […]
Schöner schwitzen: Unser Soundtrack zum Supersommer - the music minutes sagte:
am 11.08.2018 um 10:08 Uhr
[…] dann zu GusGus. Den Blick in den blauen Himmel genieße ich zu den luftigleichten Beats von Ssion. Und auch das neue Material von Blood Orange eignet sich hervorragend zum gepflegten […]