Zwei Jahre nachdem er mit seinem großartigen Album „XOXO“ den überfälligen Durchbruch geschafft hat, schickt Casper den ersten Vorboten zum kommenden Album in den Äther. „Im Ascheregen“ ist mindestens genauso bild- wie soundgewaltig und nimmt uns mit in die zweite Heimat des Benjamin Griffey. Die Südstaaten der USA.
„Hinterland“ heißt das neue Werk, das Ende September erscheint. „Im Ascheregen“ ist die erste Single. Der Song schickt ein gewaltiges Intro voraus. Klavier, Drums, Gitarren, Xylophon, sogar ein Bläsertrupp darf sich schon in der ersten Minute austoben. Es geht extrem catchy weiter. Ein Kinderchor (klingt zumindest danach!) schickt ein paar Oh-Ohs hinterher und begleitet Casper in den Song. Und der startet nicht etwa gemächlich mit einer Strophe sondern gleich mit dem Refrain. Spätestens hier hat man das Gefühl, dass der Song irgendwie ungewöhnlich aufgebaut ist. Fast so als hätte man das ursprüngliche Lied zerlegt und verkehrt herum wieder zusammengesetzt.
Das fette Finale am Anfang, Luft geholt wird erst am Schluß. Der Song fetzt einen mit diesem Wahnsinns-Einstieg ziemlich weg und ehe man versteht, was hier los ist, ist er auch schon vorbei und man drückt etwas außer Atem die „nochmal“ Taste.
Bei all dem musikalischen Bombast und Tempo hat man ja fast vergessen auf die Bilder zu achten! Und die sind der Musik allemal würdig. Die Odyssee eines Mädchens durchs abgeschiedene Sumpfland. Im Zentrum, eine Wassertaufe? Ein religiöser Erweckungskult? Die Bilder als Symbol für den Text. „Das ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen“ singt er da, und dass er (wiedermal) die Stadt niederbrennen will. Anders gesagt, es geht um loslassen und neu anfangen, nicht immer warten sondern mutig sein. Erinnert thematisch ein bisschen an „Blut Sehen“ vom letzten Album. Aber musikalisch könnten die beiden Tracks kaum verschiedener sein.
Hat Casper schon auf „XOXO“ virtuos Hip Hop und Indie verheiratet, so hat er die Liaison des jeweils Besten beider Genres inzwischen perfektioniert. Da hört man sowohl den Casper der alten Zeiten, als auch Uhlmann/ Tomte, Kettcar und Konsorten raus. Sehr, sehr gut, das Ganze.
Große Musik, große Bilder. Wir haben jetzt keine Angst mehr, dass Hinterland „XOXO“ nicht das Wasser reichen könnte, und der Casper, der sollte das auch nicht.
Im Herbst geht’s auf eine erste Album-Release-Tour durch die kleinen Venues, alles bereits ausverkauft. Im Frühjahr 2014 kommt er dann wieder in die großen Hallen. Alle Tourdaten, findet ihr auf seiner Seite oder am Ende des Videos.
„Hinterland“ von Casper erscheint am 29.09. bei Four Music (Sony Music)
Fotos: PR
3 Kommentare
themusicminutes sagte:
am 08.10.2013 um 13:10 Uhr
[…] Am Anfang denkt man, man hat eine Platte der norwegischen Indie-Formation Team Me eingelegt. Bis Caspers Stimme loskratzt. Klavier, Drums, Gitarren, Xylophon, ein ganzer Bläsertrupp, dazu ein Kinderchor und mächtig viele Background Oh-Ohs. Ehe man sichs versieht, ist er vorbei, dieser Bombast. Wieviel ist denn da grade passiert? Dieses Intro, dieser Refrain, dieser Text. Dieses Intro!!! Der Song ist in der Tat fantastisch. Ein Hammer, vielleicht der Beste des Albums. Ob’s gefährlich war, den als erste Single auszukoppeln? Das war schon eine ziemliche Ansage. Eine genauere Betrachtung-Slash-Lobeshymne gabs ja schonmal an anderer Stelle hier. […]
themusicminutes sagte:
am 23.11.2013 um 17:11 Uhr
[…] nicht gerade aus. Auch eine alte Bekannte treffen wir wieder: Das Mädel, das sich bereits im Ascheregen-Video durchs Sumpfland geschlagen hat um dann im Fluss getauft zu werden, und Casper im Hinterland Video […]
themusicminutes sagte:
am 16.03.2014 um 21:03 Uhr
[…] der Keyboarder als erster auf die Bühne kommt, weiß man, was der Opener sein wird. Klarerweise “Im Ascheregen”. Schon fett. Natürlich drehen alle durch. In einem fast 2stündigen Casper Best Of klebt heute Hit […]